Montag, 6. Januar 2014

Ist das nicht zu gefährlich?

"Aber das ist doch gefährlich!" Diesen Satz höre ich immer wieder, seit ich begonnen habe nach Israel zu reisen. Inzwischen reagiere ich eher schnippisch drauf und sage "Ich bin immer noch am Leben!" Während all meiner Aufenthalt im Heiligen Land wurde keine Bombe auf mich geworfen, keine Rakete hat mich getroffen, ja noch nicht einmal mit einer Waffe wurde auf mich gezielt. Ich bin völlig unversehrt und fühle mich dort sicherer, als es hier in Deutschland je der Fall sein wird.
Ich gebe zu, als ich zum ersten Mal nach Israel geflogen bin, um meinen Freund zu besuchen, war auch mir mulmig zumute. Ich hatte mich bis dahin noch nie mit diesem Land und seiner Politik auseinandergesetzt und kannte nur die erschreckenden Berichte aus dem Fernsehen. Schon am Flughafen wird man zu einem separaten Chek In Schalter geführt und erst einmal befragt, als hätte man nie etwas anderes getan, als ein Terrorist zu sein. Der gleiche Ablauf bei der Ankunft in Tel Aviv. Bevor ich den ersehnten Stempel in meinen Pass gerückt bekomme, muss ich über Gott und die Welt Auskunft geben. Damals habe ich noch nicht verstanden, warum es nötig ist, genau zu kontrollieren.
Ich habe also ein von Kämpfen und Terror erschüttertes Israel erwartet und bekam ein zweites Zuhause. Kaum habe ich das Flughafengebäude verlassen hat sich in mir das Gefühl von nach Hause kommen ausgebreitet. Ich war erstaunt wie modern hier alles ist, wie freundlich die Menschen sind, wie lebensfroh. Von Gefahr weit und breit keine Spur.
Ich bin mir der Bedrohung dort bewusst. Und doch, in Deutschland werde ich nie so sicher sein, wie dort. Hier überprüft niemand meinen Rucksack auf Waffen oder Sprengstoff, bevor ich in ein Einkaufszentrum gehe, in unseren Bahnhöfen können jederzeit Anschläge verübt werden. Das ist iin Israel sehr viel schwieriger.
An die andauernde Militärpräsenz in den Strassen, eigentlich überall, gewöhnt man sich schnell. Dann sitzt eben jemand mit einem Maschinengewehr am Tisch gegenüber im Cafe. Es sind nette Menschen, mit denen man schnell in Kontakt kommt.
Manchmal fragen mich Freunde vor ihrer ersten eigene Israelreise ängstlich, was sie zu erwarten haben. dann bekommen sie von mir einen Ausbruch von Begeisterung als Antwort. die meisten glauben es mir nicht so ganz. Ich wette dann auch gerne mal, um ein Abendessen oder eine Flasche Wein, dass sie positiv überrascht sein werden und bisher habe ich immer gewonnen.
Nein, mein Israel ist nicht gefährlicher, als der Rest der Welt!!!

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